Das erste Buch ist ein deutscher Kriminalroman, der das aktuell so beliebte Thema „Computerkriminalität“ zum Inhalt hat. Es geht um den Inhaber eines Internet-Unternehmens, der bemerkt dass jemand in sein System eingebrochen ist. Seine Systeme sollen als Sprungbrett für einen Angriff auf das Bundeskanzleramt genutzt werden. Der Held kämpft hierbei nicht nur gegen externe Feinde, sondern auch gegen Verräter in der eigenen Firma.Takeover von Fritjof Karnani ist akzeptabel, wenn man nur wenig andere Bücher zu dem Thema kennt. Vergleicht man es aber mit Büchern von z.B. Jeffery Deaver, fällt es doch etwas ab; gerade das Ende war etwas unbefriedigend. Allerdings gibt es das Buch auch als Taschenbuch und dann ist es als Urlaubslektüre durchaus zu empfehlen.
Nun ein ganz großer Sprung zu einem anderen Thema: Mission Gottesreich von Oda Lambrecht und Christian Baars. Der Untertitel „Fundamentalistische Christen in Deutschland“ verrät, worum es in dem Buch geht. Wir regen uns ja gerne über die religiöse Rechte ind en USA auf und übersehen dabei, dass es solche Leute durchaus auch bei uns gibt. Glaubt man den Buchautoren, sind es in Deutschland schon über eine Million.Auch bei uns gibt es Anhänger einer antiquierten Sexualmoral (Selbstbefriedigung, Homosexualität) und auch hier leben Vertreter des Kreationismus und des „Intelligent Design“. Insbesondere ist interessant, wie viel Einfluss solche Leute u.a. durch das Betreiben von staatlich anerkannten Ersatzschulen haben. Vielleicht sollten wir unsere Augen mal von den USA ab und auf unser eigenes Land richten.
Und wieder ein thematischer Sprung hin zu dem kleinen Büchlein Feindbild Islam von Jürgen Todenhöfer. Todenhöfer stellt hier zehn Thesen auf (und begründet sie), die unserem Bild über den Islam (und ebesonders den Meldungen in der Presse) widerspricht. Schon die erste These beschreibt sehr eindringlich, dass eigentlich die westliche Welt deutlich gewalttätiger als die muslimische ist. Beispiele hier sind z.B. Algerien und der Irak zu Zeiten der Kolonialisierung. In einer weiteren these wird beschrieben, dass die Unterdrückung der Frauen eher auf archaischen Bräuchen als auf dem Koran beruht (z.B. Beschneidung, die auch in christlic geprägten afrikanischen Ländern praktiziert wird). Aber Todenhöfer macht auch den Moslems klar, dass sie z.B. im Bereich der Frauenrechte, aber auch bei der Abgrenzung von Fanatikern noch Einiges zu tun haben. Insgesamt ein interessantes Buch, das zum Nachdenken anregt. Und der Preis von fünf Euro hält nun nicht gerade vom Kauf ab (das Büchlein hat aber auch nur 65 Seiten).
Welches Thema hatten wir noch nicht? Wie wäre es mal mit dem Thema „Ernährung“? Thilo Bode, der Gründer der Organisation „Foodwatch“, beschreibt in Die Essensfälscher, was uns die Lebensmittelkonzerne so auftischen. Da geht es von Wellness-Produkten über mangelnde Qualität hin zur „Zuckerlüge“ und zu angeblichen Bioprodukten. Bode kritisiert aber nicht nur, er macht auch Vorschläge. Ich hatte dem Thema „Ernährung“ bisher wenig Aufmerksamkeit gewidmet; aber das Buch regt wirklich zum Nachdenken an. Für mich eine klare Kaufempfehlung!
Thematisch zum Stichwort „Nachdenken“ passt das Buch Die Kunst des klaren Denkens von Rolf Dobelli. Auf knapp über 200 Seiten betrachtet der Autor 52 klassische Denkfehler und gibt Tipps, wie mans ie künftig vermeiden kann. Sei es der „Overconfidence-Effekt“ (die Überschätzung der eigenen Fähigkeiten), der „Knappheitsirrtum“ (knappe Kekse schmecken besser) oder „The Association Bias“ (das Verknüpfen von Ereignissen, die in Wirklichkeit nicht zusammen hängen); das Buch regt zum Nachdenken an. Das Buch ist die ideale Lektüre für den Sonntag im Liegestuhl auf der Terasse oder Veranda.
Zum Abschluss ein nicht so ganz ernstes Buch mit dem reißerischen Titel Das verbotene Buch – Geheimsache, dessen Autor(en) unerkannt bleiben will/wollen. Der Untertitel des Buches lautet „Lügen und Betrügen für Anfänger und Fortgeschrittene“ und es geht von Tricksereien rund ums Auto (Parkplatzgebühren sparen; Strafzettel ignorieren) über Mietminderung und Versicherungsbetrug hin zu Tipps für den perfekten Seitensprung und die günstige Scheidung. Jedes Kapitel ist mit angeblichen Zitaten gespickt. Inwieweit man die für echt hält, muss jeder selbst entscheiden. Einige „Tipps“ sind für mich schon in einer Garuzone und ich empfehle dringend, diese nicht nachzuahmen. Falls amn sich aber schon immer über den Lebensstil von Kollegen oder Nachbarn gewundert hat, kann dieses Buch vielleicht Licht ins Dunkel bringen.
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