Lesetipps

Heute möchte ich mehrere Bücher vorstellen, die ich in der letzten Zeit gelesen habe.

Das erste Buch ist die „Vermessung der Welt“ von Daniel Kehlmann. Ein Kollege hatte mir vor längerer Zeit dieses Buch mal empfohlen; mich schreckte aber bisher die Vermischung von Fiktion und Realität ab. Letztendlich habe ich doch zu der Taschenbuchversion gegriffen und habe es nicht bereut. Das Buch beschreibt zwei parallele Handlungen: die Reise von Alexander von Humboldt nach (Süd-)Amerika und einige Begebenheiten aus dem Leben von Carl Friedrich Gauß. Beide sind auf ihre Weise merkwürdige Käuze, wobei der Autor die Personen nie der Lächerlichkeit preisgibt. Das Buch ist sehr unterhaltsam und dürfte auch Leute erfreuen, die kein großes Interesse an Wissenschaft haben.

Mit dem zweiten Buch bleiben wir direkt bei Gauß. „Gauß – Eine Biographie“ von Hubert Mania schildert das Leben von Carl Friedrich Gauß, einem der größten Mathematiker aller Zeiten. Nun sind Biographien von Mathematiker dünn gesät; um so mehr habe ich mich über dieses Buch gefreut. Einen Wermutstropfen gibt es aber doch: Gauß Leistungen auf dem Gebiet der Astronomie wird, verglichen mit der Mathematik, ein deutliche größerer Platz eingeräumt. Ich hatte gehofft, mehr über das mathematische Wirken von Gauß zu erfahren. Das Buch ist aber trotzdem lesenswert.

Das nächste Buch behandelt zwar ein anderes Thema, bleibt aber bei der Mathematik (bevor jemand fragt: ja, ich lese auch andere Bücher;-)). Keith Devlin schreibt in „Pascal, Fermat und die Berechnung des Glücks“ über eine Briefwechsel zwischen Pascal und Fermat, in dem die beiden Mathematiker die Frage diskutieren, wie der Gewinn eines Spiels aufzuteilen wäre, wenn man es vor der vereinbarten Anzahl an Runden beendet. Devlin bezeichnet diesen Briefwechsel als die Geburtsstunde der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Der Autor versteht es sehr gut, die Gedankengänge von mathematikern auch für ein breiteres Publikum interessant darzustellen. Ein wirklich feines kleines (200 Seiten) Buch.

Das letzte Buch ist ein Mitbringsel von unserem letzten Irland-Besuch: „The Calculus wars: Newton, Leibniz and the greatest mathematical clash of all time“ von Jason Bardi. Durch dieses Buch musste ich mich regelrecht durchbeissen, da es meine Englischkenntnisse doch sehr herausgefordert hat. In dem Buch geht es um einen der berühmtesten Streitfälle der Mathematik; die Frage, wer die Differential- und Integralrechnung erfunden hat. Das Buch beschreibt sehr schön den Werdegang der beiden Mathematiker und der Leser erfährt auch Einiges über das Leben in der damaligen Zeit. Wer gedacht hat, dass Mathematiker weltfremde schrullige Gesellen sind, lernt bei der Lektüre, daß Mathematiker durchaus menschliche Charakterzüge haben und leider betrifft das nicht nur positive Eigenschaften. Es ist kein Buch zum Entspannen, aber trotzdem sehr interessant.

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