Kino-Tipp: Whoami

Hinweis: der folgende Text könnte Hinweise auf entscheidende Punkte der Handlung enthalten. Wer sich den Spass nicht verderben will, sollte vielleicht erst ins Kino gehen;-)

Normalerweise bin ich kein großer Fan deutscher Produktionen. Deutsche Filme stellen oft Psychologie und Beziehungsprobleme in den Vordergrund, auch wenn es (meiner Meinung nach) nicht zur Geschichte passt. Aber der Trailer zu „Whoami“ machte mich neugierig: ein deutscher Film über Hacker? „23“ war ja ein ganz guter Film, aber auf der anderen Seite gibt es im Moment ja auch eine Schwemme an „Hacker“-Filmen. Aber das Kino schien mir eine bessere Alternative zu Halloween zu Hause zus ein und da ein Freund mitkommen wollte, habe ich mich in Bewegung gesetzt;-)

Der Film fängt mit dem Ende an und der Hauptdarsteller erzählt, wie es zu diesem Ende gekommen ist. Diese Erzählweise ist ja nicht unbekannt im Kino und wird in verschiedenen Filmen unterschiedlich eingesetzt. Ich will hier nicht zu viel verraten, aber einem fleissigen Filmgucker werden zum Ende des Films (mindestens) zwei weitere Filme einfallen…

Die Geschichte wird gut erzählt und man baut zu den einzelnen Darstellern eine gute Beziehung auf (ob positiv oder negativ mag bei Jedem unterschiedlich sein).

Was mir gut gefiel: die Darstellung der Unterhaltungen im Chat. So etwas ist ja immer schwierig darzustellen, aber hier fand ich die Umsetzung sehr gut gelungen.

Wenn gehackt wurde, dann machte Einiges auf den Bildschirmen sogar Sinn; insbesondere NMAP wurde mit zusätzlichen Skripten immer wieder ins Spiel gebracht.

Natürlich muss Einiges so dargestellt werden, dass auch das Nicht-Computeraffine Publikum unterhalten wird (und die Geschichte vorangetrieben wird). Deshalb kann ich zwei Dinge auch wohlwollend tolerieren;-)

Erstens: wie wir alle schon in „Hackers“ gelernt haben: man hackt nicht von zu Hause aus (ok, in „Hackers“ geht der Satz weiter mit „keine Bank“). Und der zweite Fehler: man klebt entweder die Kamera im Laptop ab oder deaktiviert sie;-)

Die Hacks selber waren echt lustig. Mehr verrate ich aber nicht;-) Allerdings hoffe ich aber mal, dass man beim BND nicht so einfach ins neue Gebäude kommt; sonst muss ich mich schon fragen, wohin das ganze Geld für den Bau ging;-)

Schön war auch, dass „Social Engineering“ und „Hardware Hacking“ eine Rolle spielten; oft sieht man in Filmen ja meistens nur Software-Voodoo.

Mein Fazit: ich empfehle den Film; auch für Nicht-Technikaffine. Und wenn er auf DVD rauskommt, kommt der Film in meine Sammlung.

PS: nette Randnotiz: auf Seiten der Ermittler gab eine Haeckse den entscheidenden Hinweis.

 

 

 

 

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