Buchtipp: Kill Decision

Das Buch Kill Decision von Daniel Suarez lag nun schon etwas länger auf meinem Schreibtisch und dank einer längeren Zugfahrt und der Feiertage bin ich endlich dazu gekommen es auch mal zu lesen.

Eigentlich reicht als Empfehlung schon die Nennung des Autoren, da Daniel Suarez schon mit den bisher erschienenen Büchern gezeigt hat, dass er spannende Geschichten rund um aktuelle Technik schreiben kann. Aber dieses Buch sollte auch von nicht so Technik-affinen Menschen gelesen werden, da hier einige interessante Probleme angesprochen werden. Ich will nicht zu viel verraten, aber zumindest die Ausgangssituation kann ohne Spannungsverlust geschildert werden. In den USA kommt es zu mehreren Anschlägen mit unbemannten Flugkörpern. Die Urheber können nicht sofort ermittelt werden und als dann auch noch ein Anschlag im mittleren Osten erfolgt, ist nicht klar ob die USA Täter oder Opfer sind. Hauptprotagonisten sind die Mitglieder einer US-Spezialeinheit sowie eine Ameisenforscherin. Wem nicht sofort klar ist, was eine Ameisenforscherin mit Drohnen zu tun hat, dem sei versichert: das wird im Laufe des Buches erklärt. Mehr möchte ich über die Geschichte nicht verraten. Mich hat das Buch so gefesselt, dass ich es sehr schnell durchgelesen hatte.

Bei einigen Sachen im Buch fragt man sich „ist das nicht nur Fiktion“? Passend zum Buch hörte ich auf dem 30C3 in Hamburg einen Vortrag über (zivile) Drohnen. Was mich hier doch erstaunt hat: schon in diesem Bereich gibt es Möglichkeiten für den Quasi-autonomen Flug (zumindest outdoor). Nimmt man jetzt noch die Meldung dazu, dass das US-Militär (und sie sind da bestimmt nicht die Einzigen) über die Anschaffung autonomer bewaffneter Drohnen, die auch die Tötung von Menschen quasi-autonom durchführen sollen, dazunimmt, dann ist das Buch plötzlich näher an der Realität als gedacht. Und das ist kein beruhigender Gedanke…

Ein weiteres Problem bei der Nutzung von bewaffneten Drohnen wird im Buch gut dargestellt: Drohnen können gut verschleiern, von wo ein Angriff kommt. Und wie soll man sich gegen einen Angreifer verteidigen, wenn man gar nicht weiss, wer der Angreifer ist?

Daniel Suarez spricht zudem (in Dialogen) einige weitere Probleme gerade von verdeckt operierenden Militäreinheiten an; er gibt hier aber nur Argumente vor und überlässt die Meinungsbildung dem Leser.

Fazit: Ich kann dieses Buch nur wärmstens weiterempfehlen.

 

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