Was ich im Urlaub gelesen habe

Der Urlaub ist fast vorbei und ich hatte mal wieder die Gelegenheit, meine Nase in ein paar Bücher zu stecken. Da ich die erste Woche des Urlaubs in Berlin verbracht habe, schaute ich auch mal bei DUSSMANNS vorbei. Dort fand ich zwei Bücher, die die ursprünglich mitgebrachten Bücher verdrängt haben.

Bei dem ersten Buch muss ich zugeben, dass ich es nicht komplett gelesen habe; die Beispiele habe ich teilweise übersprungen. Das liegt aber vor allem daran, dass meine Assemblerkenntnisse eher bescheiden sind. Wer ein gutes Buch sucht, dass man in Berlin im Cafe Einstein bei Tee und Kuchen lesen kann (habe ich getan), dem empfehle ich Aus dem Tagebuch eines Bughunters von Tobias Klein. Der Autor beschreibt in seinem Buch ausführlich, wie er Schwachstellen in Software gefunden hat. Mit ein bisschen Anstrengung kann man den Weg zumindest in groben Zügen nachvollziehen. Die beschribenen Bugs finden sich in Windows- und Linux-Software, in OpenSolaris und beim iPhone. Tobias Klein beschreibt auch, wie die einzelnen Firmen mit den gemeldeten Sicherheitslücken umgegangen sind. Mein persönlicher Favorit ist ein Fehler im OSX (XNU-Kernel), der in vergleichbaren BSD-Kerneln schon 1994 behoben wurde. Das Buch enthält auch einen interessanten Anhang, der unter anderem das Aufsetzen eines Remote-Kernel-Debuggers für Windows (mit Hilfe von VMWARE) erklärt.

Nun kann ich die Lektüre von Hacking – Die Kunst des Exploits (Jon Erickson) fortsetzen, die ich für das Bughunting-Tagebuch unterbrochen habe.

Das zweite Buch hat nicht direkt mit IT zu tun; viel mehr geht es darum, wie man seine eigenen Rede- und Präsentationsfähigkeiten verbessern kann. Scott Berkuns Buch Bekenntnisse eines Redners ist eines der besten und interessantesten Bücher, die ich in der letzten Zeit gelesen habe. Scott Berkun beschreibt, welche Fehler man beim Vortragen machen kann und wie man sie vermeiden kann. Es geht hier aber nicht um bessere Folien, sondern wirklich um grundlegende Techniken. er fügt immer wieder (teils von ihm erlebte) Geschichten ein, die allein schon den Kauf des Buches wert sind. Ein Beispiel für einen guten (wenn auch unangenehmen) Tipp ist, dass man seine Vorträge üben sollte. Neben der dadurch erreichten Selbstsicherheit stellt man so rechtzeitig fest, ob der eigenen Vortrag in die vorgegebene Zeit passt und ob das Ganze überhaupt Sinn ergibt. Scott Berkun beschreibt aber auch, wie man mit schwierigem Publikum umgeht und was man machen soll, falls in dem 1200 Personen fassenden Saal nur fünf Zuhörer sind (merke: mache nie einen Vortrag zeitgleich zu Linux Torvalds;-)). ein klarer Kauftipp!

PS: Meine Lieblingsgeschichte: wie während eines Vortrags in Russland bewaffnete Spezialkräfte den Raum stürmten und einen Zuhörer abführten. Die anwesenden japanischen Manager sollen Russland nie wieder besucht haben…

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