Buchtipp

Ich bin beim Buchkauf der Typ „Spontankäufer“, der oft ein Buch mitnimmt, weil es interessiert; gleichzeitig weiß ich aber, dass ich es nicht sofort lesen werde. So liegen diese Bücher oft jahrelang im Regal, bis ich in der richtigen Stimmung für das Thema des Buches bin.

Das Buch, das ich diesmal empfehlen möchte, ist aus dem Jahr 2006; wobei ich aber nicht weiß, ob ich es nicht auch später geholt habe. Diesmal geht es um ein Thema, dass ich bisher noch nicht in meinem Blog hatte: Musik. Genauer gesagt geht es um „Heavy Metal“ bzw. „Rock’n’Roll“. Die von der Person gespielte Musik wird allgemien als Heavy Metal bezeichnet, ob wohl der Verfasser der Autobiographie seine Musik als Rock’n’Roll bezeichnet (und angeblich Heavy Metal nicht mag).

Wenn ich nun noch sage, dass es um die Autobiographie des Gründers der (nach eigener Aussage) „lautesten Rockband der Welt“ handelt, dürfte vielen Lesern klars ein, um wen es geht: White Line Fever von Ian Lemmy Kilmister (mit Hilfe von Janiss Garza). Klingelt es immer noch nicht? Dann werfe ich noch mal Motörhead in den Raum…

Auf ca. 280 Seiten schildert Lemmy seine Kindheit, den Werdegang in verschiedenen Bands und die Erlebnisse mit der Musikindustrie.

Eine Warnung vorneweg: wer viel Wert auf „political correctness“ legt, sollte vielleicht vom Lesen Abstand nehmen…

Im ersten Teil des Buches geht es hauptsächlich um Mädchen und Drogen. In der Schule kam Lemmy nicht klar; da zeigt sich schon seine etwas andere Persönlichkeit. Er trifft in dieser Zeit Musiker, die erst später berühmt werden; zu nennen sind da z.B. Jon Lord und die Beatles. Zu den Beatles hat er auch gleich eine schöne Anekdote bereit, denn John Lennon war manchmal gar nicht so friedfertig, wie es den Anschein hatte.

Zu dieser Zeit beschliesst Lemmy, dass auch er Musiker werden will; hierbei ist es interessant zu hören, warum es viele Bands eben nicht geschafft haben. Das muss nicht immer an fehlendem Talent gelegen haben.

In dieser Zeit wird er auch zum ersten Mal Vater, was allerdings nicht beabsichtigt war.

Ich kannte zwar schon die Geschichte, dass Lemmy Roadie bei Jimi Hendrix war; aber getroffen haben sich die Beiden dann wohl doch nie.

Es gibt dann ein paar Stories aus seiner Zeit bei Hawkwind (ja, die mit „Silver Machine“). Interessant ist hierbei, dass der Name „Motörhead“ auf einem Lied von Hawkkind beruht und dass Lemmy vor Hawkkind immer Gitarre gespielt hat. Dass er Bassist geworden ist, war von ihm gar nicht geplant.

Der größere Teil des Buches beschäftigt sich mit seiner Band Motörhead und den wechselnden Bandmitgliedern; ich fand hier die Einblicke in die Mechanismen der Musikindustrie sehr interessant.

Lemmy lässt im Buch auch Einblicke in seine persönliche Gedankenwelt zu, die sehr interessant sind (und vielleicht nicht unbedingt seinem Bild in der Öffentlichkeit entsprechen).

Leider endet das Buch im Jahr 2002; aber vielleicht gibt es ja mal eine Fortsetzung.

Ich habe (dank zweier Zugfahrten) das Buch in einem Tag durchgelesen. Mir hat es sehr gefallen.

 

 

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